
Glossar zu Insekten und Insektenbekämpfung
Im Folgenden hat Insect Respect für Sie die wichtigsten Begriffe und Schlagworte rund um Insekten und Insektenbekämpfung zusammengestellt. Das Glossar umfasst Begriffe aus der langjährigen Erfahrung von Biologen und aus der Insektenbekämpfung. Wenn ein wichtiger Begriff fehlt oder Ihnen begegnet, ohne dass er hier aufgeführt ist, schreiben Sie uns bitte an kontakt@insect-respect.org.
Abbaubarkeit, biologische: Fähigkeit organischer Chemikalien durch Mikroorganismen zerlegt, aus der Umwelt entfernt und dem mineralischen Stoffkreislauf wieder zugeführt zu werden; bei einem Wirkstoff ein wichtiger Teilaspekt im Hinblick auf seine Umweltverträglichkeit und dessen damit zusammenhängender Zulassung.
Abundanz: Populationsdichte bzw. Anzahl der Individuen einer Art, bezogen auf ihr Habitat.
adult: Erwachsen; Lebensphase eines Organismus nach Erreichung der Geschlechtsreife.
anthropogen: Alles durch den Menschen verursachte, hergestellte oder von ihm beeinflusste; z.B. vom Menschen verursachte Umweltprobleme.
Art: In der (biologischen) Systematik die unterste hierarchische Stufe, die nach der Gattung kommt; innerhalb der Gattung Adalia ist beispielsweise der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) eine Art.
Artenvielfalt: Mass für die Vielfalt an Tieren und Pflanzen innerhalb eines Lebensraums oder eines Gebiets; Teil für die Charakterisierung der Biodiversität eines Lebensraums oder Gebiets.
Arthropoden: Zum Stamm der Gliederfüsser gehörende Tiere wie Insekten, Krebstiere (z.B. Entenmuscheln oder Krebse), Tausendfüsser und Spinnentiere (z.B. Spinnen, Milben oder Skorpione).
autochthon: Einheimisch, indigen.
Autogamie: Selbstbestäubung; Übertragung des eigenen Pollens auf die eigene Narbe.
Bestäubung: Übertragung von Pollen auf die Narbe.
Biodiversität: Biologische Vielfalt; beinhaltet drei Bereiche: Vielfalt aller Arten z.B. Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen, Vielfalt aller Ökosysteme (d.h. Lebensräume und die Wechselwirkungen der Arten mit ihrer Umwelt) sowie die genetische Vielfalt innerhalb von Arten z.B. verschieden Apfelsorten.
Biom: Grosse, überschaubare geografische Landschaftseinheit (Grosslebensraum) mit charakteristischer Lebensgemeinschaft an Tieren und Pflanzen.
Biotop: Lebensraum einer Lebensgemeinschaft.
Biozid: Chemisch oder biologisch (nicht physikalisch) wirkende Wirkstoffe und Produkte ausserhalb des Agrarbereichs zur Abtötung oder Abschreckung von Schädlingen, Lästlingen, Algen, Pilzen oder Bakterien; dazu gehören u.a. Holzschutzmittel, Antifouling-Produkte, Konservierungs-, Desinfektions-, Insektenschutzmittel und Rattengifte.
Biozidgesetz: Gesetz von 2002 zur Umsetzung der Richtlinie 98/8EG (EU-Biozid-Richtlinie) von 1998; regelt u.a. das Zulassungsverfahren, die Kennzeichnung, Verpackung und Werbung von Bioziden.
Biozidverordnung (EU) (No. 528/2012): Verordnung zur Inverkehrbringung und Verwendung von Biozidprodukten; ersetzt die Richtlinie 98/8EG; umfasst neu u.a. auch Nanomaterialien und mit Biozidprodukten behandelte Waren; formuliert neu u.a. Ausschlusskritierien für die Genehmigung von Wirkstoffen; führt neu das Instrument der Substitution (Austausch von gefährlichen durch weniger bedenkliche Stoffe) und die damit verbundene vergleichende Bewertung von Biozidprodukten ein; sieht eine Vereinfachte Zulassung und eine Unionszulassung vor.
Biss: Vgl. Stich.
bivoltin: In der Entomologie die Bezeichnung für zwei vollendete Generationen pro Jahr.
Borreliose: Allgemeine Bezeichnung für unterschiedliche, durch Borrelia-Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheiten beim Menschen und anderen Säugetieren; die Bakterienübertragung erfolgt vor allem durch Zecken.
Carbamate: Salze und Ester von Carbamidsäuren; häufig als Insektizide, Fungizide und Herbizide eingesetzt.
Chikungunyafieber: Eine durch den Chikungunya-Virus verursachte Infektionskrankheit in den Tropen, die u.a. Fieber und Gelenkbeschwerden auslöst; durch Stechmücken übertragen.
Cypermethrin: Chemische Verbindung, Insektizid und Tierarzneimittel aus der Gruppe der Pyrethroide; wirkt als Kontakt- bzw. Nervengift und Repellent.
Denguefieber: Durch den Dengue-Virus verursachte Infektionskrankheit in tropischen und subtropischen Gebieten, die u.a. Fieber, Ausschlag, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen auslöst; durch Stechmücken übertragen.
Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT): Seit den 1970er Jahren in den westlichen Industrieländern verbotenes bzw. in seiner Herstellung und Verwendung eingeschränktes Insektizid (Kontakt-, Frassgift).
endemisch: Das Auftreten von Pflanzen und Tieren, die weltweit meist nur in einem kleinen, bestimmten und klar abgegrenzten Verbreitungsgebiet vorkommen. Bei Krankheiten: Gehäuftes Auftreten in einer begrenzten Region oder Population.
Entomologe: Insektenforscher.
Entomologie: Insektenkunde.
Entomologischer Verein: Gemeinnütziger, naturwissenschaftlicher Verein mit dem Zweck der Pflege und Förderung der Entomologie sowie Forschung in diesem Bereich; oftmals auch Herausgeber entsprechender Zeitschriften.
Entsorgung (Biozidprodukt): Gemäss Biozidgesetz und -verordnung müssen Biozidprodukte in Einklang mit dem geltenden Abfallrecht der Union und der Mitgliedstaaten entsorgt werden; entsprechende Angaben müssen in erster Linie auf dem Sicherheitsdatenblatt vermerkt werden, aber auch auf der Verpackung, dem Etikett sowie in der Gebrauchsanweisung.
Eutrophierung: Nährstoffeintrag in ein (Teil-)Ökosystem, oft auch im Zusammenhang mit Nährstoffanreicherung und Überdüngung.
Familie: In der biologischen Systematik eine hierarchische Stufe, die zwischen Ordnung und Gattung steht; innerhalb der Ordnung der Käfer (Coleoptera) sind beispielsweise Marien- (Coccinellidae), Rüssel- (Curculionidae) oder Laufkäfer (Carabidae) einzelne Familien.
Fischtoxizität (Biozid): Durch bestimmte chemische Wirkstoffe oder deren Umwandlungsprodukte hervorgerufene Schadwirkungen in Gewässern und an den dort vorkommenden Fischen; auf Sicherheitsdatenblättern und Etiketten mit entsprechendem Gefahrensymbol („umweltgefährlich“) vermerkt.
Flächenversiegelung: Bedeckung des natürlichen Bodens durch Bauwerke (z.B. asphaltierte Strassen, betonierte Plätze), so dass kein Niederschlag mehr eindringen kann und Bodenprozesse nicht mehr ablaufen können.
Fouling: Unerwünschte Ansiedlung von Organismen an technischen Oberflächen.
Fruchtknoten: In der Botanik Bezeichnung für den die Samenanlagen tragenden Teil des Stempels; auch als Ovar bezeichnet.
Fungizide: Chemischer oder biologischer Wirkstoff gegen Pilze und deren Sporen, der diese abtötet oder deren Wachstum für die Zeit seiner Wirksamkeit verhindert.
Gattung: In der (biologischen) Systematik eine hierarchische Stufe, die zwischen Familie und Art steht; innerhalb der Familie der Marienkäfer (Coccinellidae) ist beispielsweise Adalia eine Gattung.
Gefahrstoffe: Reinstoffe oder Stoffgemische, die ein chemisches Gefährdungspotential aufweisen.
Gewässerschutz: Gesamtheit an Bestrebungen, sämtliche Gewässer vor Beeinträchtigung jeglicher Art zu schützen.
Gliederfüsser: Tierstamm, zu dem Tiere wie Insekten, Tausendfüsser, Krebs- und Spinnentiere gehören; auch als Arthropoden bezeichnet.
Griffel: In der Botanik die Bezeichnung für die faden- oder säulenförmige Verbindung zwischen Narbe und Fruchtknoten; auch als Stylus bezeichnet.
Hemimetabolie: Entwicklungsform bei Insekten mit unvollkommener Metamorphose und damit Larvenstadien, die dem erwachsenen Tier bereits sehr ähnlich sind; Fehlen eines Puppenstadiums; z.B. bei Heuschrecken, Wanzen, Schaben.
herbivor: vgl. phytophag.
Herbizide: Chemische Wirkstoffe, die störende Pflanzen selektiv oder total abtöten; auch als Unkrautbekämpfungsmittel bezeichnet.
Holometabolie: Entwicklungsform bei Insekten mit vollständiger Metamorphose und damit unterschiedlichen Larven-, Puppen- und Erwachsenenstadium; z.B. bei Käfern, Schmetterlingen, Hautflüglern.
Hormon: Körpereigene, von speziellen Zellen produzierte und abgegebene, biochemische, niedermolekulare Verbindung, die meist über das Blut zu den Zellen des Zielorgans transportiert wird und dort spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen hervorruft; auch als Botenstoff bezeichnet.
Industrieverband Agrar (IVA): Verein mit Sitz in Frankfurt, der die Interessen der agrochemischen Industrie vertritt; zu den Geschäftsfeldern der Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie; der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Informationsvermittlung zu Branchenthemen, insbesondere zur Bedeutung von Forschung und Innovation für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.
Insect Respect: Das 2012 ins Leben gerufene, weltweit erste Gütesiegel für bekämpfungsneutralen Insektenschutz, das eine Kompensationsleistung für Innenraum-Biozide garantiert. Auf Basis eines wissenschaftlichen Modells wird der Schaden an der Intradomalfauna, vornehmlich Insekten, berechnet und mittels insektenfreundlichen Ausgleichsflächen, vornehmlich extensiven Flachdachbegrüngen mit diversen Strukturen, ausgeglichen. Das Gütesiegel ist eine Initiative der international tätigen Biozidfirma Reckhaus.
Insekten: Insekten sind die artenreichste Klasse der Tiere und gehören zum Stamm der Gliederfüsser (Arthropoda). Zum Stamm der Gliederfüsser zählen daneben Krebse, Spinnentiere, Asselspinnen, Hundertfüsser sowie weniger bekannte andere Klassen. Mit knapp einer Million beschriebener Arten repräsentieren Insekten 60 Prozent aller beschriebenen Tierarten insgesamt. Im Deutschen nennt man sie auch Kerbtiere, wegen ihrer verschiedenen voneinander abgesetzten Körperteile: Kopf, Brust mit drei Beinpaaren, Hinterleib, Chitin-Panzer. Sie unterscheiden sich damit von der Klasse der Spinnentiere, die immer vier Beinpaare am Vorderteil tragen. Zu den bekanntesten Insektenordnungen gehören Hautflügler (z.B. Ameisen, Bienen, Wespen), Heuschrecken, Käfer, Libellen, Netzflügler, Ohrwürmer, Pflanzenläuse, Schaben, Schmetterlinge, Wanzen, Zikaden und Zweiflügler (z.B. Hausfliege). Die meisten Insekten sind ein bis 20 Millimeter gross. Wegen ihrer Vielfalt besetzen sie heute fast jede ökologische Nische.
Insektenbestimmung: Identifizierung und Namensgebung eines Insekts mit Hilfe von Bestimmungsliteratur, Fotos oder Vergleichssammlung; setzt besondere Kenntnisse des Körperbaus und der Biologie von Insekten voraus; kann häufig nur von Spezialisten durchgeführt werden.
Insektenrückgang: Abnahme der Quantität und der Gesamtartenzahl an Insekten; weltweites Phänomen; Ursachen und Ausmass sind Gegenstand derzeitiger Forschung; vermutet werden u.a. Vergiftungen und Folgeschäden durch Pestizide, Überdüngung, Flächenverbrauch, Landnutzungswandel und Klimawandel; hat weitreichende Folgen, der u.a. auch die Artenzahl und Populationsgrössen von insektenfressenden Tieren, die Lebensmittelproduktion und die Welternährung betreffen.
Insektenschlag: Tödliche Kollision von Insekten an festen Oberflächen; meist hervorgerufen durch schnell fahrende Fahrzeuge oder sich schnell drehende Objekte (z.B. Windkraftanlagen).
Insektenschutz: Befasst sich mit Mitteln und Massnahmen, die dazu dienen, für den Menschen als schädlich oder lästig erachtete Insekten zu vertreiben oder zu töten.
Insektenschutzmittel: Mittel und Massnahmen zum Abwehren, Vertreiben oder Töten von für den Menschen als schädlich oder lästig erachtete Insekten; reichen von physikalischen (z.B. Fliegengitter, Schutzkleidung, Fliegenklatsche, Staubsauger, Klebefallen, UV-Lampen), über repellent wirkenden (z.B. ätherische Öle), bis hin zu insektiziden Produkten (z.B. Sprays, Frassköder, Spritzmittel).
Insektenzucht: Künstliche Vermehrung von Insekten; meist im Zusammenhang mit Futtertieren, Bestäubung, biologischer Schädlingsbekämpfung, Seidenfasern und menschlicher Ernährung.
Insektizid: Pestizid zur Abtötung, Vertreibung oder Hemmung von Insekten und deren Entwicklungsstadien; auch als Insektenvertilgungs- oder Insektenvernichtungsmittel bezeichnet; häufig in der Land-, Forstwirtschaft, zum Vorrats- und Materialschutz sowie im Hygienebereich verwendet.
Intradomalfauna: Sammelbegriff für sämtliche Tiere, die in Gebäuden dauerhaft leben können.
Klasse: In der (biologischen) Systematik eine hierarchische Stufe, die zwischen Stamm und Ordnung steht; innerhalb des Stammes der Gliederfüsser (Arthropoda) sind z.B. Insekten (Insecta) oder Krebstiere (Crustacea) einzelne Klassen.
Klimawandel (Insekten): In den letzten drei Jahrzehnten ist ein verstärkter Zustrom von wärmeliebenden Insekten zu beobachten; häufig stammen diese Zuwanderer aus dem westlichen und östlichen Mittelmeerraum; bei anderen wärmeliebenden Arten, die schon früher vereinzelt oder zeitweise vorkamen, sind eine Zunahme an Funden und eine Arealausweitung zu verzeichnen. Viele Insektenarten erscheinen zudem früher im Jahr. Fachleute vermuten, dass diese Phänomene im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Problematisch ist diese Entwicklung v.a. für spezialisierte und wenig mobile Insektenarten, wenn sich beispielsweise deren Lebensräume aufgrund der Erwärmung stark verändern oder deren Verbreitungsgebiete und Futterpflanzen nicht mehr überlappen Milde Winter können dazu beitragen, dass es bei gewissen Schadinsekten zu Massenauftreten kommt; auch krankheitsübertragende Insekten aus den Tropen dürften sich weiter Richtung Norden ausbreiten; schliesslich hat das Verschwinden bestimmter Insektenarten Konsequenzen für die Bestäubung von Pflanzen und die Nahrung zahlreicher anderer Tierarten.
Kokon: Ein aus fädigen Drüsensekreten hergestellter Behälter, mit dem bestimmte Insekten und Spinnen ihre Eier umhüllen oder sich selbst zur Verpuppung einspinnen.
Kompensation: Ausgleich.
Larve: In der Zoologie Bezeichnung für das frühe Entwicklungsstadium eines Tieres zwischen Ei und Erwachsenenstadium; unterscheidet sich im Hinblick auf die Gestalt und Lebensweise vom ausgewachsenen (adulten) Tier; bekannteste Tiergruppe mit Larvenstadium sind Insekten (z.B. Schmetterlingsraupe) und Amphibien (z.B. Kaulquappe).
Lästling: Bezeichnung für ein Tier, das kein Schädling im eigentlichen Sinne ist, dessen Anwesenheit jedoch als störend, erschreckend oder ekelerregend empfunden wird.
Letale Dosis (LD): In der Toxikologie diejenige Dosis eines bestimmten Wirkstoffes oder einer bestimmten Strahlung, die für ein bestimmtes Lebewesen tödlich (letal) wirkt; als LD50 wird diejenige Wirkstoffdosis bezeichnet, bei der 50 % der Versuchsorganismen innerhalb eines bestimmten Zeitraums sterben.
Listung (biozider Wirkstoffe): Aufnahme genehmigter Wirkstoffe in die Unionsliste genehmigter Wirkstoffe; früher Anhang I der Richtlinie 98/8EG.
Made: Landläufige Bezeichnung für das Larvenstadium bestimmter Insekten; z.B. für Fliegenlarven.
Malaria: Häufigste Tropenkrankheit, die von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium verursacht wird; hauptsächlich von Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen; auch als Sumpf- oder Wechselfieber bezeichnet.
Materialschädling: Organismus, der sich von Materialien pflanzlicher oder tierischer Herkunft ernährt und dieses dadurch schädigt oder zerstört (z.B. Kleidermotte, Speck-, Pelzkäfer).
Metamorphose: In der Zoologie die Umwandlung der Larvenform zum erwachsenen (adulten), geschlechtsreifen Tier; bei Insekten Unterscheidung zwischen unvollkommener (hemimetaboler) und vollkommener (holometaboler) Metamorphose.
Mikrozephalie: Entwicklungsbesonderheit des menschlichen Kopfes, die mit einer vergleichsweise geringeren Kopfgrösse und mit einer geistigen Behinderung als Folge einhergeht; u.a. ausgelöst durch Infektion während der Schwangerschaft mit Röteln oder dem Zika-Virus, durch Chromosomenbesonderheiten oder Alkoholkonsum der schwangeren Mutter.
Molluskizid: Chemischer Wirkstoff, der Weichtiere wie z.B. Schnecken (Mollusken) tötet; z.B. Schneckenkorn.
Monitorprodukt: Produkt zur Befallsermittlung eines Schädlings auf physikalisch-mechanischer Basis; zählt gemäss Biozidverordnung deshalb nicht zu den Bioziden, obwohl das Produkt den Schadorganismus auch töten kann; z.B. gelb gefärbte Klebefallen.
Nachhaltigkeit: Erhalt und langfristige Wirkung eines ökologischen, ökonomischen oder sozialen Systems; im Hinblick auf das Wohl zukünftiger Generationen soll dieses nicht über seine Produktionskapazität hinaus beansprucht werden bzw. nicht ausgebeutet werden.
Nahrung von Insekten: Insekten ernähren sich von pflanzlichen und tierischen Stoffen; das Nahrungsspektrum ist dabei so weit gefasst, dass es kaum einen organischen Stoff gibt, der von Insekten nicht als Nahrungsquelle genutzt wird. Zu den pflanzenfressenden (phytophagen) Insekten gehören z.B. Tagfalter wie der Kleine Fuchs, holzfressende (xylophage) Käfer wie der Hirschkäfer oder auch dungfressende (koprophage) Fliegen und Mücken; zu den fleischfressenden (zoophagen) Insekten gehören z.B. räuberische Arten wie Libellen, Parasiten wie die Bettwanze oder aasfressende (necrophage) Insekten wie die Familie der Speckkäfer. Viele Insektenarten sind sehr flexibel in ihrer Ernährung und haben als Larve eine andere Nahrungsquelle als die adulten Tiere; letztere nehmen häufig gar keine Nahrung mehr zu sich.
Nahrungskette, -netz: Abfolge von einzelnen Lebewesen, die in Bezug auf ihre Ernährung voneinander abhängig sind: z.B. werden Kohlblätter von der Raupe des Grossen Kohlweisslings gefressen; diese wird von einer Blaumeise verspeist, die hinwiederum dann von einer Katze gefressen wird; eine Nahrungskette ist jedoch meist ein komplexes Netzwerk von verschiedenen Nahrungsbeziehungen, in das verschiedene Tiere und Pflanzen verwickelt sind; man spricht dann von einem Nahrungsnetz.
Narbe: In der Botanik die Bezeichnung für den oberen Teil des Stempels einer Blütenpflanze; dient der Aufnahme des Pollens; auch als Stigma bezeichnet.
Nekrophag: Nekrophage Insekten sind solche, die sich von totem Fleisch ernähren.
Nozizeptoren: Freie, sensorische Nervenendigung, die eine Gewebeschädigung (z.B. Verletzung) in ein elektrisches Signal umwandelt und dieses damit an das Zentralnervensystem weitergleitet werden kann.
Nutzen von Insekten: Aufgrund ihrer evolutiven Entwicklungsgeschichte, ihrer damit verbundenen engen Beziehung zu Pflanzen und anderen Tieren, ihres Artenreichtums und ihrer Anpassungsfähigkeit sind Insekten für das Leben auf der Erde unverzichtbar geworden; so sind sie zentrale Elemente der Nahrungsnetze, sichern durch ihre enorme Bestäubungsleistung das Fortbestehen von Pflanzen und damit die Ernährung von Mensch und Tier; zudem zersetzen sie organische Substanzen wie z.B. Dung oder Laub und tragen so zur Humusbildung und zur Bodenfruchtbarkeit bei; ebenfalls produzieren sie für den Menschen wichtige Produkte wie z.B. Seide oder Schellack und werden für medizinische Zwecke eingesetzt.
Nützling: Bezeichnung für Organismen, die als natürliche Gegenspieler Schädlingen entgegen wirken, indem sie diese dezimieren oder deren weitere Vermehrung verhindern; spielen in gärtnerischen, land- und forstwirtschaftlichen sowie in weinbaulichen Kulturen eine zentrale Rolle; sind ein fester Bestandteil des integrierten Pflanzenschutzes, werden gezielt gezüchtet und freigelassen; z.B. Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen.
Ordnung: In der (biologischen) Systematik eine hierarchische Stufe, die zwischen Klasse und Familie steht; innerhalb des Klasse der Insekten sind beispielsweise Käfer (Coleoptera), Heuschrecken (Orthoptera) oder Schaben (Blattodea) einzelne Ordnungen.
Parasit: Tierischer oder pflanzlicher Organismus, der dauernd oder vorübergehend auf oder in einem anderen Organismus lebt und ihn dadurch schädigt.
Permethrin: Chemische Verbindung, Insekt- und Akarizid aus der Gruppe der Pyrethroide; wirkt als Kontakt-, Frassgift und Repellent.
Pestizide: Chemische Wirkstoffe, die lästige oder schädliche Lebewesen töten, vertreiben oder deren Keimung, Wachstum oder Vermehrung hemmen; auch als Schädlingsbekämpfungsmittel bezeichnet.
Pflanzenschutzmarkt: (Welt)Markt für Pflanzenschutzmittel, der 2015 bei 51,2 Milliarden Dollar lag; Anteile betrugen für die USA, Kanada und Mexiko 18,3 %, Lateinamerika 27,4 %, Europa 22,7 %, Asien 27,4 % und 4,2 % für die übrigen Regionen; der deutsche Pflanzenschutzmarkt verzeichnete 2015 einen Herbizidumsatz von 636 Millionen Euro, einen Fungizidumsatz von 711 Millionen Euro und einen Insektizidumsatz von 134 Millionen Euro; bei den sonstigen Pflanzenschutzmitteln wie z.B. Wachstumsregulatoren, Rodentizide oder Molluskizide lag der Umsatz bei 111 Millionen Euro; bei den Pflanzenschutzmitteln für Haus und Garten lag der Umsatz 2015 in Deutschland bei 65,7 Millionen Euro.
Pflanzenschutzmittel (PSM): Chemische oder biologische Wirkstoffe und deren Gemische, die dazu bestimmt sind Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse vor Schadorganismen zu schützen oder deren Einwirkung vorzubeugen; werden auch eingesetzt, um unerwünschte Pflanzen oder Pflanzenteile zu vernichten, das unerwünschte Wachstum von Pflanzen zu hemmen oder ein solches Wachstum vorzubeugen.
phänologisch: Biologische Prozesse betreffend, die von regelmässigen, periodisch wiederkehrenden und natürlichen Entwicklungserscheinungen beeinflusst sind; z.B. Abfolge der Jahreszeiten.
Pharmakologie: Wissenschaft der Wechselwirkung zwischen Organismen und Stoffen; auch als Arzneimittellehre bezeichnet.
Pheromon: Chemischer Botenstoff zur Kommunikation zwischen Individuen derselben Art; z.B. Sexualpheromone zum Anlocken von Geschlechtspartnern.
Phosphorverbindungen: Verbindungen mit dem chemischen Element Phosphor (P); für den Aufbau und die Funktion alle Organismen in zentralen Bereichen elementar; wichtige Insektizide und Pflanzenschutzmittel.
phytophag: Sich von Pflanzen bzw. pflanzlichen Substanzen ernährend; gleichbedeutend mit dem Begriff herbivor.
Piperonylbutoxid (PBO): Chemischer Wirkstoff, der als sogenannter Synergist die insektizide Wirkung von Pyrethroiden verstärkt, ohne selber eine insektizide Wirkung zu haben.
Plage: Oft im Zusammenhang mit einem Schädlingsbefall oder einer Epidemie verwendet; auch alt- und neutestamentliches Motiv (z.B. Zehn Plagen).
Pollen: Staubähnliche Körner, die die männlichen Geschlechtszellen einer Blüte enthalten; auch als Blütenstaub bezeichnet.
Population: In der Biologie die Bezeichnung für eine Gruppe von Tieren oder Pflanzen der gleichen Art, die zur gleichen Zeit am selben Ort leben und sich untereinander fortpflanzen können.
Prädator: Lebewesen, das regelmässig andere Lebewesen tötet, um sich von diesen zu ernähren; meist ist der Räuber grösser als seine Beute, seine Population jedoch kleiner.
Prävention: Massnahme zur Abwendung unerwünschter Ereignisse oder Zustände; auch als Vorbeugung bezeichnet.
Puppe: In der Entomologie die Bezeichnung für das meist fast oder völlig bewegungslose Übergangsstadium zwischen Larve und adultem Insekt.
Push-Pull-Technologie: Integrierte, umweltfreundliche, nachhaltige und biologische Schädlingsbekämpfung im Pflanzenanbau, bei der zwischen die Kulturpflanzen andere Pflanzen angebaut werden, die aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften (z.B. Geruch) Schädlinge vertreiben (Push); um das Feld werden Pflanzen angebaut, die aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften Schädlinge aus den Kulturpflanzen locken (Pull) und u.U. sogar dezimieren; gleichzeitig verbessern diese Pflanzen die Bodenfruchtbarkeit und -feuchtigkeit, dezimieren Unkraut, tragen zum Erosionsschutz bei und dienen als Zusatzfutter für das Vieh; Methode wurde am Internationalen Insektenforschungsinstitut icipe in Nairobi entwickelt.
Pyrethroide: Synthetische Insektizide mit ähnlicher chemischer Struktur wie (Natur)-Pyrethrum und nach diesem benannt.
Pyrethrum: Natürliches Insektizid, das aus den Blüten der Pflanzengattung der Wucherblumen (Tanacetum; Korbblütler (Asteraceae)) gewonnen wird; Hauptwirkstoffe sind Pyrethrine, Cinerine und Jasmoline.
Reich: In der (biologischen) Systematik eine hierarchische Stufe, zu der beispielsweise Pflanzen, Tiere und Pilze gehören.
Repellent: Bezeichnung für einen künstlichen oder natürlichen Wirkstoff, der durch seinen Geruch spezifische Organismen abschreckt, ohne diese jedoch zu töten.
Resilienz: Widerstandsfähigkeit eines Systems gegen Störungen bzw. Veränderungen.
Resistenz: Genetisch begründete oder erworbene Widerstandsfähigkeit eines Organismus gegen schädliche Umwelteinflüsse (z.B. Krankheiten, Parasiten, Klima); bei Schädlingen auch gegen Bekämpfungsmittel, bei Bakterien und Viren auch gegen Medikamente.
Richtlinie 98/8EG: Richtlinie über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten (EU-Biozid-Richtlinie); betrifft u.a. die Bewertung, die Zulassung, das Inverkehrbringen, die Anerkennung von Zulassungen und die Positivliste von Wirkstoffen.
Rodentizide: Chemische Wirkstoffe in Frassködern oder Gasen zur Bekämpfung von Nagetieren.
Rote Liste: Innerhalb des Naturschutzes ein Instrument zur Dokumentation der Gefährdung und des Aussterbens von Tier- und Pflanzenarten, Artengemeinschaften und Lebensräumen mit Bezug zu einem bestimmten Raum oder Gebiet.
Schäden (Insekten): Durch ihre spezielle Lebensweise verursachen Insekten Schäden an Pflanzen, pflanzlichem oder tierischem Material und beeinträchtigen andere Lebewesen mit entsprechenden Folgeschäden (z.B. Krankheitsübertragung, reduzierte Milchleistung beim Vieh); meist im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme der Larve, seltener auch als adulte Tiere.
Schädling: Organismus, der dem Menschen aufgrund seiner Lebensweise Schaden zufügt (z.B. Beeinträchtigung und Zerstörung von Pflanzen, Objekten, Material, Nahrungsmitteln); meist im Zusammenhang mit Insekten verwendet.
Schädlingsbekämpfer: Beruf oder Ausbildung, bei dem Schädlinge identifiziert, deren Befall analysiert und entsprechende Massnahmen zu deren Bekämpfung eingeleitet werden; oft auch mit beratender Funktion verbunden; in Deutschland eine dreijähriger Ausbildung; umgangssprachlich auch als Kammerjäger bezeichnet.
Schädlingsbekämpfung, allgemein: Chemische, physikalische, mechanische, biologische oder biotechnische Massnahmen zur Bekämpfung von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen, welche vom Menschen als schädlich angesehen werden.
Schädlingsbekämpfung, biologische: Gezieltes Freisetzen von Organismen oder Viren, um für den Menschen als schädlich erachtete Tiere oder Pflanzen zu dezimieren; häufig werden dazu Räuber, Schmarotzer oder Krankheitserreger verwendet; z.B. Katzen, Marienkäfer, Schlupfwespen, Nematoden, Bacillus thuringiensis.
Schädlingsbekämpfung, biotechnische: Gezielter Einsatz biotechnischer Methoden, um für den Menschen als schädlich erachtete Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen zu dezimieren; dabei wird die Reaktion der Schadorganismen auf physikalische oder chemische Schlüsselreize ausgenutzt; dazu zählen z.B. UV-Lichtfallen, Pheromone (z.B. Sexuallockstoffe), Hormone (z.B. Wachstums-, Häutungshormone), Veränderung des Erbguts (z.B. durch Züchtung, Bestrahlung).
Schädlingsbekämpfung, chemische: Gezielter Einsatz chemischer, toxisch wirkender Wirkstoffe, um für den Menschen als schädlich erachtete Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen zu dezimieren; meist werden dabei Pestizide, Insektizide, Rodentizide, Molluskizide, Fungizide oder Herbizide eingesetzt.
Schädlingsbekämpfung, integrierte (Integrated Pest Management (IPM)): Ganzheitliches Bekämpfungskonzept mit der Kombination von verschiedenen Massnahmen, um einen Schädlingsbefall vorherzusehen, zu vermeiden und nur dort, wo es unbedingt erforderlich ist, gezielt und auf ein bestimmtes Mass beschränkt, angemessen zu bekämpfen.
Schädlingsbekämpfung, mechanische: Gezielter Einsatz mechanischer Methoden, um für den Menschen als schädlich erachtete Tiere und Pflanzen zu dezimieren; dazu zählen u.a. das Abfangen (z.B. Absammeln, Leimfallen), das Abwehren (z.B. Fliegengitter, Zäune) und das Abschrecken (z.B. Vogelscheuche).
Schädlingsbekämpfung, bekämpfungsneutrale: Gezielte Durchführung von Massnahmen, mit denen für den Eingriff in die Schadorganismenpopulation ein Ausgleich geschaffen wird; dazu zählen z.B. Schaffung von (Ersatz)Lebensräumen, gezielte Zucht und Freisetzung von Tieren.
Schädlingsbekämpfung, physikalische: Gezielter Einsatz physikalischer Methoden, um für den Menschen als schädlich erachtete Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen zu dezimieren; dazu zählen z.B. Kälte, Hitze, Strahlung, Dämpfen oder akustische Signale.
Schmerzempfinden (Insekten): Da Insekten nicht über Nozizeptoren verfügen wird angenommen, dass kein Schmerz empfunden werden kann; bei Drosophila melanogaster wird jedoch vermutet, dass diese ein Gen besitzt, das mit der Schmerzwahrnehmung in Verbindung steht; Insekten weichen dazu gewissen Reizen (z.B. Hitze, Elektroschocks, chemische Wirkstoffe) aus, die ihnen Schaden könnten; Thematik wird kontrovers diskutiert.
Schwarm: Ansammlung oder Verband von Lebewesen, die sich gleichzeitig gemeinsam fortbewegen; meist im Zusammenhang mit Insekten, Fischen oder Vögeln.
Seide: Tierische Faser, die aus dem Kokon des Seidenspinners (Bombyx mori) gewonnen wird.
Sexuallockstoff: Chemische Boten- bzw. Duftstoffe (Pheromone) zur Anlockung oder sexuellen Erregung eines Geschlechtspartners.
Sicherheitsdatenblatt (SDB): Instrument zur Vermittlung sicherheitsbezogener Informationen über einen chemischen Wirkstoff und dessen Gemische; fasst alle Informationen und Massnahmen zusammen, die im Zusammenhang mit Gesundheits-, Umweltschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz stehen.
Solitär: Tiere, die einzeln bzw. alleine leben; im Gegensatz zu geselligen Lebewesen (gregär).
Stamm: In der (biologischen) Systematik eine hierarchische Stufe, die zwischen Reich und Klasse steht; innerhalb des Reichs der (vielzelligen) Tiere sind beispielsweise Gliederfüsser (Arthropoda) ein Stamm.
Stempel: In der Botanik die Bezeichnung für die Narbe, den Griffel und den Fruchtknoten tragenden Teil einer Blüte; auch als Pistill bezeichnet.
Stich: In der Zoologie eine Abwehrhandlung zur Verteidigung eines mit einem Giftstachel bewehrten Insekts, meist von Hautflüglern wie Bienen, Wespen und Ameisen eingesetzt; mit Hilfe eines Stachels am Hinterleib wird ein giftiges Sekret unter die Haut des potentiellen Feindes injiziert; innerhalb der blutsaugenden Insekten spricht man bei Mücken, Fliegen und Wanzen ebenfalls von einem Stich, obwohl hier mit einem Stechrüssel (Mundwerkzeug) die Haut eines potentiellen Wirtes durchstochen wird; bei Flöhen, Läusen und Zecken wird hingegen meist von einem Biss gesprochen.
Synergist: In der Zoologie ein Organismus, der mit einem anderen in seinen Lebensfunktionen zusammenarbeitet, wobei beide einander nützen; in der Pharmakologie auch Bezeichnung für Wirkstoffe, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.
Systematik: Fachgebiet der Biologie, das sich mit der Einteilung (Taxonomie), der Benennung (Nomenklatur) und der Bestimmung von Lebewesen beschäftigt; umfasst auch die Rekonstruktion der Stammesgeschichte der Organismen (Phylogenie) und die Erforschung der Prozesse, die zur Vielfalt von Organismen führt (Evolutionsbiologie).
Tetramethrin: Chemische Verbindung und Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide; wirkt als Kontakt- bzw. Nervengift.
Tigermücke, asiatische (Aedes albopictus): Stechmückenart, die ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen vorkommt, in den letzten Jahrzehnten jedoch weltweit verschleppt wurde; Krankheitsüberträger von Chikungunya- und Denguefieber sowie dem Zika-Virus.
Transfluthrin: Chemische Verbindung und Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide mit breitem Wirkungsspektrum; wirkt als Kontakt- bzw. Nervengift und Repellent.
trivoltin: In der Entomologie die Bezeichnung für drei vollendete Generationen pro Jahr.
Trophieebene: Stellung eines Lebewesens in der Nahrungskette oder im Nahrungsnetz.
trophisch: Die Ernährung und Nahrung betreffend.
Tollwut: Eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Mensch und Tier, die eine fast immer tödliche Gehirnentzündung verursacht; meist durch Hunde oder Fledermäuse übertragen.
Toxikologie: Lehre von Giftstoffen, durch diese hervorgerufene Vergiftungen und deren Behandlung; Teilbereich der Pharmakologie.
Überwinterung: Überdauerung von jahreszeitlich bedingten tiefen Temperaturen von Tieren und Pflanzen durch entsprechende Anpassungsmechanismen, meist in Form von speziellen physiologischen Zuständen; zahlreiche Tiere entgehen ungünstigen klimatischen Verhältnissen auch durch Wanderung.
Umweltgefährlichkeit: Chemische Stoffe, deren Gemische oder Strahlung, die selbst oder deren Umwandlungsprodukte den Naturhaushalt dermassen beeinträchtigen, dass dadurch Gefahren für die Umwelt (u.a. Wasser, Boden, Luft, Klima, Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen) entstehen; muss auf Produkten und Material mit entsprechender Information (u.a. mit Symbolen) gekennzeichnet werden.
Ungeziefer: Unerwünschte kleinere Tiere, die für den Menschen als schädlich, lästig oder als ekelerregend empfunden werden; oft im Zusammenhang mit Arthropoden, Nagetieren, Schädlingen, Lästlingen oder Krankheitsüberträgern verwendet.
Unionsliste (biozider Wirkstoffe): Liste der von der Europäischen Kommission genehmigten Wirkstoffe, die in Biozidprodukten und behandelten Erzeugnissen verwendet werden dürfen.
Unionszulassung (Biozidprodukte): Gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren vor Inverkehrbringen eines Biozidprodukts in der gesamten EU und in nur einem Schritt, also ohne dass eine nationale Zulassung erwirkt werden muss.
univoltin: In der Entomologie die Bezeichnung für eine vollendete Generation pro Jahr.
Vector-borne diseases (VBD): In der Biologie und Medizin ist ein Vektor ein Krankheitsüberträger. Er transportiert einen Erreger vom Wirt auf einen anderen Organismus, ohne selbst zu erkranken. Zu den durch solche Vektoren ausgelösten („borne“) Krankheiten („diseases“) gehören z.B. die durch verschiedene Tigermücken übertragenen Dengue-, Chikungunja-, West Nil- und Gelbfieber.
Vektor: In der Biologie und Medizin ein Überträger von Krankheitserregern, die Infektionen auslösen, z.B. Stechmücke, Zecke, Floh.
Verpuppung: Entwicklungsphase innerhalb der holometabolen Metamorphose, während der sich eine Insektenlarve nach ihrer letzten Häutung in eine Puppe verwandelt.
Virus: Kleiner, infektiöser Partikel, der zur Vermehrung auf Zellen von anderen Organismen angewiesen ist.
Vorratsschädling: Organismus, der an eingelagerten Nahrungsmitteln schmarotzt, diese verschmutzt, kontaminiert und so ungeniessbar macht oder ganz vernichtet; z.B. Ratten, Mäuse, Lebensmittelmotten, Getreideplattkäfer.
Wirkstoff: Substanz, welche in einem Organismus eine spezifische Wirkung mit spezifischer Reaktion hervorruft; wirksamer Bestandteil z.B. von Bioziden, Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden und Repellents.
Wirt: In der Biologie ein Organismus, der von einem Parasit befallen ist und diesen mit eigenen Ressourcen versorgt.
Xenogamie: Fremdbestäubung; Übertragung von Pollen einer Blüte auf die Narbe einer anderen Blüte; kann durch Wasser, Wind, Tiere und den Menschen erfolgen.
Zika-Virus (ZIKV): Zur Gattung Flavivirus gehörender, in Afrika und Südostasien endemischer Virus, der 1947 erstmals in einer Forschungsstation im Zika-Forest (Uganda) isoliert und nach diesem benannt wurde; verursacht Zika-Fieber und schwere Missbildungen beim Embryo (Mikrozephalie); Übertragung durch Stechmücken, durch sexuellen Kontakt und von Mutter zu eigenem Kind.
Zoonose: Infektionskrankheiten, die sich von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Tier übertragen; z.B. Borreliose, Tollwut, Denguefieber.
Zulassung, allgemein (Biozidprodukt): Gesetzlich vorgeschriebenes, zweistufiges Verfahren vor Inverkehrbringen eines jeden Biozidprodukts; erste Stufe: Wirkstoff-Genehmigung mit Prüfung aller enthaltenen Wirkstoffe (Listung innerhalb Unionsliste aller genehmigter Wirkstoffe); zweite Stufe: verschiedene alternative Zulassungsverfahren, abhängig vom jeweiligen Produkt und im europäischen Raum auch abhängig von der Anzahl Länder, in denen das Produkt vertrieben werden soll; Unterscheidung in Nationale Zulassung, Unionszulassung, Vereinfachte Zulassung, jeweils mit Möglichkeit der Verlängerung und gegenseitiger Anerkennung innerhalb der beteiligten Länder.
Zulassung, Nationale (Biozidprodukt): Gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren vor Inverkehrbringen eines Biozidprodukts in einem einzigen EU-Mitgliedstaat; soll das Produkt in mehreren Länder in Verkehr gebracht werden, kann ein Unternehmen die gegenseitige Anerkennung der Zulassung beantragen.
Zulassung, Vereinfachte (Biozidprodukt): Gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren vor Inverkehrbringen eine Biozidprodukts, welches bestimmte in der Biozidverordnung festgelegte Kriterien erfüllt; bei Produkten möglich, die sowohl für die Umwelt, als auch für die Gesundheit von Mensch und Tier keine besorgniserregende Wirkstoffe enthält.
Zulassungspflicht (Biozide): Pflicht gemäss Biozidverordnung, bei der Biozidprodukte nur in Verkehr gebracht, gewerblich oder beruflich verwendet werden dürfen, wenn sie zugelassen, mitgeteilt oder anerkannt sind.