Forschung

Forschungsarbeiten auf Ausgleichsflächen
Welche Insektenarten sind auf extensiv begrünten Flachdächern zu beobachten, die von Insect Respect als Ausgleichsflächen angelegt wurden?
In Zusammenarbeit mit der AG Westfälischer Entomologen und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL, Biodiversität u Naturschutzbiologie) untersuchte Insect Respect 2016 gleichzeitig die Insektenfauna auf der Ausgleichsfläche auf dem Bürogebäude der Reckhaus GmbH & Co. KG in Bielefeld (4 Jahre alt) und die Schweizer Ausgleichsfläche in Gais (1 Jahr alt).
Dabei interessierte in erster Linie, welche Arten nach den jeweiligen Erstellungsjahren die Dächer besiedeln und ob Rote Liste Arten vorkommen.
a) Ausgleichsfläche in Bielefeld
Die abgefangenen Insekten und anderen Arthropoden wurden von einem Bestimmungsteam unter der Leitung der AG Westfälischer Entomologen bestimmt. Es wurden einige Rote Liste Arten beobachtet. Den Schlussbericht finden Sie hier.
b) Ausgleichsfläche in Gais
Die abgefangenen Tiere werden derzeit vom erwähnten Bestimmungsteam untersucht. Das Dokument "Insektenuntersuchung 2016 Gais" erläutert die Untersuchungsmethode und gibt Auskunft über bereits vorliegende Resultate.
Forschungsprojekt «Insektenschlag durch Autos»
Wie viele Insekten kommen an einer Windschutzscheibe ums Leben? Im Auftrag von INSECT RESPECT® hat ein Schweizer Ökologiebüro diese Frage erforscht. Das Resultat: Die Zahl der Verkehrsopfer, an die niemand denkt, ist gravierend. Pro 100 gefahrene Kilometer wurden über 4000 Insekten getötet. Mit einem Ausgleichsmodell soll der Insektenschlag durch fahrende Autos in Zukunft neutralisiert werden.
Das Bild ist jedem Autofahrer bestens bekannt: Vor allem im Sommer wimmelt es auf Windschutzscheibe, Nummernschild, Kühlergrill und anderen Frontteilen von getöteten Insekten. Um die Öffentlichkeit auf den Verlust für das Ökosystem aufmerksam zu machen und sie für den Wert der Insekten zu sensibilisieren, hat INSECT RESPECT® das Schweizer Ökologiebüro ARNAL, Büro für Natur und Landschaft AG (Herisau) beauftragt, den Insektenschlag durch fahrende Autos zu messen.
Ein alter Käfer als Insektenforscher
Die Resultate geben zu denken: Auf etwas mehr als 300 gefahrenen Kilometern wurden 11’800 Insekten getötet – im Schnitt alle 27 Meter oder pro Sekunde ein Insekt (die Werte können je nach Region, Jahreszeit und Wetter stark variieren). Fransen- und Hautflügler, Fliegen, Mücken, Milben, Käfer, Blattläuse, Wanzen und eine Spinne waren unter den Opfern.
Die Testfahrten im September 2013 fanden auf einem Autobahnabschnitt in der Ostschweiz statt, bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 100 km/h. Als Messfahrzeug diente, passend zum Thema, ein VW Käfer, der auf Frontscheibe und Nummernschild mit Klebefolien bestückt war.
Ausgleich nach dem Vorbild kompensierter Biozide
Dass Insekten durch fahrende Autos getötet werden, ist nicht vermeidbar. Mit INSECT RESPECT® ist in Zukunft aber immerhin der Verlust kompensierbar. Nach dem Prinzip der Biozid-Kompensation sollen zu diesem Zweck insektenfreundliche Ausgleichsflächen geschaffen werden, mit welchen der von Menschen verursachte Eingriff in den Insektenbestand ausgeglichen wird. Eine mögliche Anwendung im Strassenverkehr könnte so aussehen: Automobilisten erwerben für die pro Jahr gefahrenen Kilometer freiwillig eine «Ausgleichsvignette» und bringen diese an ihrem Fahrzeug an.
Nächster Halt – die Forschung geht weiter
In einem weiteren Schritt plant INSECT RESPECT®, einen Test mit einer Lokomotive durchzuführen. Da Bahnstrecken tiefer in die Natur integriert sind als Autobahnen, rechnen die Forscher hier mit einem noch höheren Insektenschlag.
Forschungskooperationen
Insect Respect arbeitet mit verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen, unter anderem:
Universität St. Gallen
Markteinführung „Insect Respect“: Strategien für den Wandel einer Branche
Forschung, Besuch, umfangreiche Abschlussarbeit, Präsentation
Integrationsseminar, 6. Semester, Betriebswirtschaftslehre
Januar bis Mai 2016
Berlin School of Creative Leadership
„The Power of Art in Business – How Organizations Can Learn from Art and Artists“
Am Beispiel von Insect Respect
Master Thesis, Roman Burch, 2015
Fachhochschule Luzern
Entwicklung einer Marktentwicklungsstrategie für Insect Respect
Bachelorarbeit, Nicole Bachmann, 2015
ZHAW Zurich School of Management and Law
„Innovationen in Unternehmen – Fokus auf Eigenschaften innovativer Persönlichkeiten“
Bachelorarbeit, Doreen Hungerbühler, 2015

Wirksamkeitstest an einer Bremsenfalle
Im Rahmen eines Produkttests wurde die Bremsenfalle TAON-X durch einen Mitarbeiter von Insect Respect getestet. Es handelte sich dabei um eine gängige, giftfreie Falle zur Bekämpfung von verschiedenen Bremsenarten (Tabanoidae), wie sie häufig von Pferdehaltern eingesetzt wird. Bei der Untersuchung interessierte insbesondere, welche Bremsenarten damit abgefangen werden, wie effizient die Falle diese abfängt und wie hoch der Anteil an anderen gefangenen Insekten ist (Beifänge).
Das Dokument „Wirksamkeitstest Bremsenfalle“ fasst die Untersuchungen zusammen.

Publikation: Warum jede Fliege zählt
Dr. Hans Dietrich Reckhaus (2019): Warum jede Fliege zählt.
5., komplett überarbeitete Auflage
Eine Dokumentation über Wert und Bedrohung von Insekten. Gais, Bielefeld: Insect Respect Eigenverlag, ISBN 978-3-033-07049-3.
"Dr. Hans-Dietrich Reckhaus hat verstanden, dass die Insekten ein essentieller Teil unserer Biosphäre sind. Wenn wir uns schon manchmal gegen Schäden und Plagen schützen müssen, sollten wir dabei umweltschonend vorgehen. In diesem aussergewöhnlichen und unterhaltsamen Buch finden sich dafür unzählige sehr spannende und wissenschaftlich basierte Beispiele sowie gute Gründe, nach naturverträglichen Alternativen in unserem Umgang mit Insekten zu suchen."
Dr. Hans R. Herren, President Biovision Foundation (Zurich) and Millennium Institute (Washington)
"Die Publikationen von Insect Respect sind einmalig: Hier geht es nicht einfach nur um einzelne Aspekte wie Biotechnologie oder nützliche Insekten oder Schädlinge, sondern vielmehr um die Rolle dieser Tiergruppe in gesamten Gleichgewicht der Ökosysteme. Diese Art von Literatur ist eine echte Marktlücke."
Prof. Dr. Stanislav N. Gorb, Zoological Institute, Functional Morphology and Biomechanics, Universität Kiel
"Dies ist ein wichtiges Buch im Zeitalter des ungebremsten Bienen- und Insektensterbens. Es erzählt anhand von illustrativen, gut recherchierten Beispielen wie wichtig Insekten sind für das Leben auf diesem Planeten und zwar in ihren unterschiedlichsten Funktionen, die für den Menschen auch unerfreulich sein können. Dieses Buch ist nicht nur ein Appell, unser Handeln zu ändern, sondern zeigt in einem zweiten Band 'Insect Respect', Wege auf wie dies bewerkstelligt werden kann."
Dr. Angelika Hilbeck, Swiss Federal Institute of Technology, Institute of Integrative Biology IBZ, ETH Zürich